Ein anderes schönes Lied.
Geht in Herzog Ernstens Ton. (8)
1
Ewiger Vater im Himmelreich,
Der du regierest ewiglich,
Vom Anfang bis zum Ende,
Der uns allsamt geliebet hat,
Und vor uns geben in den Tod
Sein allerliebsten Sohne,
Der uns allsamt erlöset auch,
Die ihn wahrhaft erkennen,
Ja wer ihm jetzt will folgen nach,
Da von wir uns thun nennen,
Er ist allein der ewig Trost,
Wer nun auf ihn thut bauen,
Von der Höllen wird erlößt.
2
Es ist fürwahr ein enger Weg,
Wer jetzt will gehn des Himmels Steg,
Der muß sich eben halten,
Daß er nicht strauchle auf dem Pfad,
Durch Trübsal, Elend, Angst und Noth,
Die Lieb muß nicht erkalten,
Muß sich verlassen ganz und gar
Auf Gott, ihm ganz vertrauen.
Die Schrift zeigt an lauter und klar,
Auf Gott soll man fest bauen.
Er ist der Fels, Eckstein und Grund,
Wer ein Haus auf ihn bauet,
Kein Wind stößt ihm das um.
3
Der ist vor Gott ein weiser Mann,
Der sein Haus wohl bewahren kann
Daß ihm nicht werd umg`stossen
Von den Menschen in dieser Welt,
Die nur stellen nach Gut und Geld,
Und Gottes Wort verlassen,
Welches doch bleibt in Ewigkeit,
Hat nimmermehr kein Ende.
Der Herr gibt ein freundlich Bescheid,
Von ihm soll`n wir nicht wenden.
Er ist der Schatz in Ewigkeit,
Und wer ihn thut erlangen,
Wird han die ewig Freud.
4
Kein Mensch dazu nicht kommen mag,
Der nicht der ganzen Welt sagt ab.
All` Creatur auf Erden
Muß sich in Christo gar ergeben
Und ihm aufopfern Leib und Leben,
Willt du sein Jünger werden.
Auf daß er werd von Sünden frey,
Und nimmermehr gedenke,
Ja daß er Gottes Diener sey
Kein Tritt von ihm nicht wanke.
Dann sprech, mein Gott ins Himmelsthron,
Halt mich in deiner Liebe
Daß ich erlang die Kron.
5
Gott spricht: das will ich gerne thun
Wirst du allein mir hangen an,
Und liebest mich von Herzen.
Was du wirst leiden von meinet wegen
Das will ich dir vergelten eben,
Und wenden deinen Schmerzen,
Ich will dich führen in mein Reich
Du solt dich mit mir freuen.
Will dich behüten ewiglich,
Vor aller Angst und Leide.
Und wo ich bin, da solt du seyn,
Mein Herrlichkeit solt schauen,
Ewig im Reiche mein.
6
Darum bitt ich ihn herziglich,
Daß er uns Gnad und Kraft verleih,
Daß ihr es möcht erdulden.
Dann er je straffet seine Kind,
In der Gedult gar sanft und lind,
Darzu mit grossen Hulden.
Daß er ihn`n Treu und Gnad beweiß,
Daß sie ihn soll`n erkennen,
Will sie setzen ins Paradeis,
Und nimmer daraus nehmen.
Das durch Adam verloren war
Hat Christus aufgebauen,
Gezieret schön und klar.
7
Die Klarheit ist der ewig Gott,
Der alle Ding erschaffen hat,
Im Himmel und auf Erden,
Sonn, Mond und auch das Firmament,
Die Stern so an dem Himmel stehnt,
Preisen Gott all mit Gerden.
Die Vögel in dem grünen Wald
Thun sich in Freud aufschwingen.
Sie schreyen laut so mannigfalt,
Daß in dem Wald thut klingen,
Und was da lebt und schweben thut
Im Himmel und auf Erden,
Zeigen das ewig Gut.
8
Gott spricht: Ich schuf Himmel und Erd,
Daß du meiner Wahrheit hast begehrt,
Und lebst nach meinem Willen,
Der vorigen Ding er nie dacht,
Es steht alles in Gottes Macht.
Was du nicht kannst erfüllen,
So ist Gott treu, freundlich und mild,
Der hat es überwunden.
So du in Freuden leben wilt,
Bitt Gott zu allen Stunden,
Daß er dich b’hüt vor Ungemach,
Wirst du dich ewig freuen,
In Dingen die Gott sach.
9
Es ist kein Mensch auf Erden nicht,
Der uns die ewig Freud ausspricht,
Die uns Christus will geben.
Die leben nach dem Willen sein,
Vermeiden allen bösen Schein,
Der uns hindert am Leben.
Das ist die Wollust dieser Welt,
Mit Fressen und mit Sauffen.
Die mehr nachstell`n dem Gut und Geld
Handthieren und verkaufen.
Gott spricht: Dasselbig wird vergohn,
Wenn du mußt Rechnung geben,
Wie du vor Gott wilt bestohn.
10
Wer jetzt nachfolgt der Welt gemein,
Er sey groß, g’waltig oder klein,
Dem wird die Thür verschlossen,
Dardurch Christus eingangen ist,
Als uns anzeigt die Heilig Schrift,
Er muß werden verstossen.
Wer jetzund folgt dem Vater mein,
Wie er uns hat geboten,
Muß von der Welt gehasset seyn.
Er selber ward verspotten.
Wer sein`n Fußstapfen folget nach,
Wird von der Welt verdammet,
Mit Christo leidt er Schmach.
11
Darum, o Mensch, denk wer du bist,
Brauch gegen Gott kein arge List,
Mit Schimpfen und mit Scherzen.
Denk und betracht von Herzen wohl,
Wie man vor Gott recht leben soll,
Mit reinem keuschem Herzen.
Gedult und Lieb in aller Maaß
Solt du allzeit erzeigen,
Du seyest reich, klein oder groß,
Dem Herren schenk dich eigen.
Und wo du bist, gehst oder stehst,
Wirst du von Gott dein`m Herren
All` Augenblick erlößt.
12
Merkt auf, ihr Kinder Gottes rein,
Die ihr seyd von sein`m Fleisch und Bein,
Sein Blut hat uns erworben,
In Sünden ihr gefangen war`t,
Drum half euch Gott eur höchster Hort,
Sonst wären wir verdorben.
Ja lauter aus Barmherzigkeit
Thät von ihm her entspringen,
Den Weg er euch zum Leben b`reit,
Darinn ihr ihn könnt finden.
Ja lauter Güt er euch beweißt,
Darum sey Gott der Herre
In Ewigkeit gepreißt.