Ein ander Scheidlied.
In der Weis des sechsten Psalmen.
1
Muß es nun seyn gescheiden,
So woll uns Gott begleiten,
Ein jedes an sein Ort;
Da wollend Fleiß ankehren,
Uns`r Leben zu bewähren,
Nach Inhalt Gottes Wort.
2
Das solten wir begehren,
Und nicht hinläßig werden
Das End kommt schnell herbey:
Wir wissen keinen Morgen,
Drum lebend doch in Sorgen
Der G’fahr ist mancherley.
3
Betrachtend wohl die Sachen,
Daß uns der Herr heißt wachen,
Zu seyn allzeit bereit:
Dann so wir würd`n erfunden,
Liegen und schlaf`n in Sünden,
Es würd uns werden leid.
4
Drum rüstend euch bey Zeiten,
Und alle Sünd vermeiden,
Lebend in G`rechtigkeit:
Das ist das rechte Wachen,
Dardurch man mag gerathen
Zur ew’gen Seligkeit.
5
Hiemit seynd Gott befohlen,
Der woll uns allzumahlen,
Durch seine Gnad allein,
Zur ew’gen Freud erheben,
Daß wir nach diesem Leben
Nicht kommen in ewigs Leid.
6
Zum End ist mein Begehren
Denkend meiner im Herren,
Wie ich auch g`sinnet bin:
Nun wachend allesammen,
Durch Jesum Christum, Amen.
Es muß geschieden seyn.