Ein ander Lied.
In des Jörg Wagners Ton. (5)
1
In Gottes Namen heb`n wir an,
Er woll uns Hülf und Beystand thun,
Daß wir sein Zeugen bleiben,
In aller Trübsal bis in Tod,
Daß wir von ihm nicht weichen.
2
So laßt uns Christum sehen an,
Daß wir bleiben auf seiner Bahn,
Wie er uns vor ist gangen,
Laßt uns ihm treulich folgen nach,
Daß wir das Ziel erlangen.
3
Laßt uns auch eben sehen auf,
Daß uns nichts hinder an dem Lauf,
Laßt uns alles ablegen.
Dann wer Christi Jünger will seyn,
Der muß sich alls verwegen.
4
All zeitlich Gut, auch Kind und Weib,
Darzu auch seinen eignen Leib
Muß er Christo ergeben,
Und so er bleibt in Gottes Lieb,
Wird er ewiglich leben.
5
Darum laßt uns Gott lieben thun,
Und seinen Namen rufen an,
Und laßt uns nicht gedenken
An das so in der Welte ist,
Dann es ist all`s zergänglich.
6
Und wer die Welt nicht kann verlahn,
Und thut dem Geitz noch hangen an,
Der ist von Gott verlassen.
Wer aber Gottes Diener ist,
Der wird das alles hassen.
7
Dann Christus hat gezeiget an,
Niemand zwey`n Herren dienen kann,
Er muß einen verlassen,
Den einen muß er lieben thun,
Den andern muß er hassen.
8
Drum wer Christi Diener will seyn
Der geb sich nur willig darein,
Verfolgung muß er leiden.
Darum er Christo folget nach,
Und thut das Uebel meiden.
9
Derselbig wird gar bald veracht,
Mit Christo muß er leiden Schmach,
Von dieser argen Welte,
Die ihr Hoffnung setzt auf groß Gut,
In Silber, Gold und Gelde.
10
Aber das alles wird zergahn,
Und wer sich darauf wird verlahn,
Der wird darinn verderben,
Ob er schon hätt die ganze Welt,
Muß er zuletzt doch sterben.
11
Was hilft ihn dann sein grosses Gut,
Damit er sein`r Seel Schaden thut?
Womit will ers erlösen?
Es hilft ihn kein irrdischer Schatz,
Er mag nicht mehr genesen.
12
Nun seht das Evangelium an,
Das uns sagt von dem reichen Mann,
Der also mußt verderben,
Da er wolt leb`n und fröhlich seyn,
Da mußt er gar bald sterben.
13
Also wirds allen denen gohn,
Die ihnen hie Schätz sammlen thun,
Und Gottes Wort verachten,
Und stellen mehr nach zeitlich Gut,
Das Ewig nicht betrachten.
14
Darum hat Gott geoffenbahrt,
Und läßt verkünden seine Wort
Welcher`s nun will annehmen,
Der muß Christo hie folgen nach,
Und sich sein`s Creutzs nicht schämen.
15
Wie uns Christus thut zeigen an:
Welcher hie etwas thut verlahn,
Von wegen meines Namen,
Und mich bekennt vor dieser Welt,
Deß will ich mich nicht schamen.
16
Ich will ihn auch bekennen thun
Vor mein`m Vater im Himmelsthron,
Mit mir soll er regieren,
Er wird haben ewige Freud
Kein Leid soll ihn berühren.
17
Das ist der Schatz in Ewigkeit,
Den Gott der Herr selbst hat bereit
Denen, die ihn hie lieben,
Und bleiben steif in seinem Wort,
Und sich darinn thun üben.
18
Denselben hat er zugeseit
Groß Fried und Freud in Ewigkeit,
So sie hie überwinden,
In Jesu Christo seinem Sohn,
Und ihn willig bekennen.
19
Welcher mit Christo überwindt,
Der wird ewig nicht mehr geschändt,
Die Kron wird er erlangen,
Die Christus ihm verheissen hat,
Die wird er schon empfangen.
20
Drum fürcht dich nicht, du kleine Heerd,
Ob du schon veracht bist auf Erd,
Gott wird dichs wohl ergötzen.
Er will dir geb`n das ewig Reich,
Darein will er dich setzen.
21
Wer das Reich will ererben thun,
Der muß die Welt hie gar verlohn,
Und sich in Gott ergeben
Muß sich verlahn auf Gottes Wort,
Und darnach allzeit leben.
22
Dann Christus spricht ohn allen Schertz:
Wo dein Schatz ist, da ist dein Herz;
Darum, o Mensch, merk eben
Daß du ergreifst den rechten Schatz,
Er gibt dir ewigs Leben.
23
Darum ihr Christen allgemein,
Die ihr jetzt Gott ergeben seyn,
Die Lieb laßt nicht erkalten,
In allem Trübsal bis in Tod,
Daß ihr den Schatz behaltet.
24
So bitten wir den höchsten Gott,
Der uns diesen Schatz geben hat,
Der helf uns durchhin dringen,
Daß wir ihm in Gerechtigkeit
Das Opfer mögen bringen.
25
Gott sey Lob, Ehr und Preiß geseit,
Von nun an bis in Ewigkeit,
Um dieser Gutthat willen.
Was er in uns ang`fangen hat,
Woll er mit Gnad erfüllen.
Amen.