Ein ander Lied.
Im Ton: „Es ist das Heil uns kommen her. (3)
1
Ich will von ganzem Herzen mein
Des Herren Werk verkünden,
Wie Mose, der Knecht Gottes fein,
Dem Herren thät lobsingen,
Da er ihm half aus aller Qual,
Ihm und allem Volk Israel,
Von der Hand Pharaonis.
2
Da sie dem Herren fleißiglich
Das Opfer wolten bringen,
Thät Pharao sie härtiglich
Mit großer Arbeit zwingen.
Da sah der Herr ihr Elend an,
Das Volk thät er begaben schon,
Mit Gold thät er sie zieren.
3
Alles was erst gebohren war,
Thät er zu todt auch schlagen,
Vom Vieh bis auf den Menschen gar.
Drum thät der Pharaon sagen
Zu seinem Volk: rüst euch mit G’walt,
Laßt uns dem Volk nacheilen bald.
Daß wir sie von uns treiben.
4
Also zog er hin nach ihn`n bald,
Mit allem seinem Heere,
Da erzeigt Gott sein grossen G’walt,
Ertränket in dem Meere
Den Pharao mit all sein`m Thun.
Moses hub bald zu singen an,
Mit allem seinem Volke.
5
Ich will verkünden s Herren That,
Von seinen Wundern sagen,
Daß er so herrlich g’handelt hat,
Dann alle Roß und Wagen
Hat er gestürzet in das Meer,
Darum heißt er Gott unser Herr
Billig hat er den Namen.
6
Dann der Herr ist allein mein Stärk,
Er ist mein Helfer worden.
Dann er erzeigt sein große Werk
Am Pharon, der verdorben.
Darum ist er allein mein Gott,
Ich will ihn ehren in der Noth,
Sein Nam`n will ich erheben.
7
Der Herr ist der rechte Kriegs=Mann,
Sein Nam ist billig Herre.
Dann alle Wägen Pharaon
Warf er mit G’walt ins Meere
Sein auserwählte Ritterschaft
Mußt versinken ins Meeres Saft,
Die Tief thät sie bedecken.
8
Sie fielen zu Grund wie die Stein,
Die Hand war groß vor Augen.
Dein rechte Hand hat alle Feind
Zu Boden nieder g’schlagen,
Mit deiner grossen Herrlichkeit
Hast du zerstossen diese Leut,
Die sich wider dich setzten.
9
Da du deinen Grimm aus ließt gohn,
Wie Stopfel thätst sie verdammen,
In dem Blast deines Zorens schon,
Fiel das Wasser zusammen,
Die Flüß fuhren auf einen Hauf,
Die Tief plumpten einander auf.
Der Feind gedacht im Herzen.
10
Ich will ihn`n rauben all ihr Gut,
Sie jagen und umziehen,
An ihn`n erkühlen meinen Muth,
Und will mein Schwerdt ausziehen,
Mein Hand soll sie austilgen g’schwind.
Herr Gott, du dachtst an deine Kind,
Thätst sie vom Feind erretten.
11
Du hast geweht mit deinem Wind,
Die Tief that sie bedecken,
Im Wasser thätst du sie geschwind,
Gleich wie ein Bley versenken.
Wer ist dir unter Göttern gleich?
Wer ist so herrlich und löblich?
So schrecklich wunderbarlich:
12
Da du ausstrektst dein rechte Hand,
Die Erd sie thät verschlünden,
Die hat geleitet aus dem Land
Diß große Volk geschwinde.
Mit deiner Stärk, Barmherzigkeit,
Hast du dir das Volk zubereit,
In deiner heilgen Wohnung.
13
Groß Angst kam die Philister an,
Die Völker trugen Schmerzen,
Und all Inwohner Canaan
Wurden verzagt von Herzen.
Da erschracken die Fürsten Edom,
Groß Zittern kam die G’waltigen an,
Im Moabitter Lande.
14
Herr, durch den grossen Arme dein
Thu sie mit Schröcken zwingen
Daß sie erstarren wie die Stein,
Bis dein Volk hindurch dringe,
Bis das groß Volk hindurch hin gang,
Welchs du, Herr, in Egypten lang
Ernährt hast und erworben.
15
Bring sie hinein und pflanze sie,
Zu deiner Wohnung schone,
Zu dem Sitz deines Erbtheils hie,
Zu deinem Tempel fromme
Welchen dein Händ hond zubereit,
Der Herr ist König allezeit,
Immer ewig ohn Ende.
16
Der Pharao gieng ins Meer hinein,
Mit Rossen und mit Wagen,
Darzu mit allen Reutern sein.
Der Herr das Meer thät schlagen,
Daß es zu Hauf fiel über sie,
Und ihrer keiner überblieb,
Nicht einer von ihn`n allen.
17
Also half Gott Israel schon,
Hindurch das Meer zu hande.
Dargegen mußt der Pharaon
Todt liegen auf dem Lande,
Mit Roß, Reutern und Wagen sein,
Darzu sein Wehr groß unde klein,
Das ward alles verderbet.
18
O Herr, sieh an dein kleine Heerd,
Die thut sich jetzund rüsten,
Zu bringen dir das Opfer werth,
Jetzund zu dieser Friste
Zu legen her auf dein Altar.
Der Pharaon steht mit G’walt darvor,
Und thut uns heftig dräuen.
19
Und sagt, wir soll`n das Opfer weit
Wieder zurück weg tragen,
Und sollen thun wie ander Leut
`s Sey besser, thut er sagen,
Dann daß wir dir das Opfer thun,
Ja spricht, du habst kein G’fallen dran.
Deß laß dich Herr erbarmen.
20
O Herr, hilf uns mit Freuden bald
Durchs Meer mit deiner Güte,
Daß der Pharao mit seinem G’walt,
Der so greulich thut wüthen,
Uns nicht von deinem Altar reiß,
Laß uns das Opfer mit ganzem Fleiß,
Mit allen Frommen bringen.
21
Wie du uns dann verheissen hast
So wir bey dir beleiben,
Wollst uns kein Trübsal oder Last,
Von dir lassen abtreiben,
Darum, o Herr, jetzt ist die Zeit,
Daß uns Creutz auf dem Rücken liegt.
Hilf uns, eh wir verderben.
22
O Herr, in deinem höchsten Thron,
Laß dir das gehn zu Herzen,
Sieh `s Elend deiner Kinder an,
Wie sie in großem Schmerzen
Gefangen sind in schwerem Band.
Herr Gott, reich ihn`n dein g’waltig Hand,
Thu sie vom Feind erretten.
23
Daß er ihn`n nicht mehr schaden kann,
Er und all seine Treiber
Daß Miriam dein Prophetin
Und alle fromme Weiber
Vor dir her an dem Reyen stohn,
Und dir allzeit lobsingen thun,
Und deinen Namen preisen.
24
Aber das werd`n die Weiber seyn,
Die sich auch hond gerüstet,
Und ihre Watt durch weisset seyn
In dem Blut Jesu Christi,
Und abzogen das tödtlich Kleid,
Dieselben werden allezeit
In seinem Tempel wohnen.
25
All die ihr nun gereinigt seyd,
Seyd steif in eurem G`müthe,
Auf daß ihr in der Rein’gung bleibt,
Und in des Herren Güte.
Darzu helf uns Gott unser Herr,
Daß wir zurück legen das Meer,
Durch Jesum Christum.
Amen.