Ein ander schön geistlich Lied.
Im Ton: „Ein Blümlein auf der Heyden. (2)
H. 1. B.
Mit Freuden woll'n wir singen,
Wie wirs beschlossen hon,
All die wir wollen bringen
Dem Herrn das Opfer schon,
Fröhlich woll'n wirs anfangen,
In Fried und Einigkeit,
Darnach steht unser Verlangen,
Daß dem Herrn mit Lobsangen
Das Opfer werd bereit.
H. 2. M.
Merkt, ihr lieben Mitglieder,
Dies ist unser Begehr,
Daß ihr wie eure Brüder,
Auch fröhlich trettet her,
Dem Herrn das Opfer zu bringen,
Zu Lob sein'm heilgen Nam.
Darum thut nächer dringen,
Daß wir das Reich gewinnen,
Mit allen Frommen schon.
P. 3. S.
Darum ihr Christen alle,
Die ihr Gott ergeben seyd,
Dringt her mit reichem Schalle,
Daß wir die Herrlichkeit
All mit einander g’winnen,
Die uns verheissen ist
Ob man uns schon wollt schinden,
Soll uns doch nichts verhindern,
Jetzt und zu aller Frist.
C. 4. O.
Es soll uns nichts verhindern,
Feur, Wasser oder Schwerdt,
Darzu auch Weib und Kinder,
Gar nichts auf dieser Erd,
Wir wollen durchhin dringen,
Gott woll uns Beystand thun,
Daß wir ihm mit Lobsingen
Das Opfer mögen bringen,
Erlang‘n die ew’ge Kron.
I. 5. I.
Hilf Gott, daß wir erlangen
Die Kron, die du hast b'reit,
Die grosse Freud empfangen,
Davon uns Paulus schreibt,
Kein Aug hat sie gesehen,
Kein Ohr sie hören kann,
Was Gott der Herr will geben,
Denen die hie ihn lieben,
Und seinen Willen thun.
H. 6. R.
Herr! hilf daß wir beleiben
In deinem Willen schon.
Daß uns von dir nicht treibe
Der grausam Pharaon,
Der uns so grossen Zwange
Auflegt zu dieser Zeit.
Darum beut uns die Hände,
Daß uns kein Trübsal lange
Von deinem Altar scheid.
H. 7. O.
Der Altar, den wir meinen,
Ist Christus unser Herr.
Der aller jüngst bey ihnen
Will frohe tretten her
Das Opfer will er legen
Auf diesen Altar schon,
Ob sich Pharao thut regen,
Soll er uns nicht bewegen
Von der verheißnen Kron.
K. 8. H.
Wohlauf, ihr Christen alle,
Und greift es tapfer an,
Mit freudenreichem Schalle
Greifet nach dieser Kron,
Die uns Gott hat verheissen
Durch seinen heil'gen Geist,
Er woll uns Hülf beweisen,
Daß wir ihn mögen preisen,
In Trübsal allermeist.
G. 9. B.
Auf Christum woll'n wirs wagen,
Er ist der recht Eckstein,
Er kann uns wohl begaben,
Mit seiner Kraft allein,
Auf den Eckstein ist gründet
Die heilig Gott's Gemein,
Die ihm das Opfer bringen,
Mit seiner Kraft durchdringen,
Und ihm gehorsam seyn.
H. 10. H.
Wir wollen nicht verzagen,
Dann stark ist unser Gott.
Ob schon die Henkers=Knaben
Uns anlegen den Tod.
Sie sollen uns nicht dringen
Vom allerhöchsten Gott,
Mit ihm wollen wir springen
Ueber die Mau'r geringe,
Wie David melden thut.
H. 11. Haff.
Ihr Schwestern und ihr Brüder
Seyd stark in diesem Streit,
Die ihr seyd Christi Glieder,
Im Tauf ergeben seyd.
In Gott hon wirs ang'fangen,
Dem woll'n wir halten still,
Ob wir schon müssen hangen,
Und leiden grossen Zwangen,
H. 12. Til.
Ihr Kinder Gottes alle,
Seht an euren Beruf,
Laßt uns sein Wort mit Schalle
B’zeugen mit unserm Blut,
Darnach wollen wir ringen,
Das Fleisch geben in Tod,
Das Leben werden wir finden,
Bey dem Vater im Himmel,
Wie Christus melden thut.
M. 13. G.
Also ist unser Wille,
Wie jetzt gemeldet ist,
Wir wollen halten stille
Dem Herren Jesu Christ,
Das Opfer woll'n wir bringen
Auf diesen Altar schon,
Gott wollen wir lobsingen,
Daß es vor ihm thut klingen,
In seinem höchsten Thron.
Ber. 14. S.
Kein Mensch soll uns bewegen
Von diesem Altar schon,
Der Brüder sind vierzehen,
Die das beschlossen hon.
Diß Lied hond sie gesungen
In einer G’fängniß schwer.
In ihrem grossen Zwange
Gab ihn'n Gott diß Gesange,
Ihm sey allein die Ehr. Amen.